Die evangelischen Kirchengemeinden Europas haben viele Gesichter. Sie arbeiten an unterschiedlichen Projekten, haben unterschiedliche Strukturen, sind mit vielfältigen Chancen und Herausforderungen konfrontiert.
Einen kleinen Einblick in die Lebens- und Arbeitsrealität von Kirchengemeinden in Ungarn, Slowenien, Rumänien und der Slowakei bietet dieses Projekt.
Gefragt wurden die jeweiligen Interviewpartner*innen unter anderem, welche Rolle Bildung für ihre Einrichtung/ihre Gemeinde spielt und wie aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen ihre Arbeit prägen.
Gewonnen wurden dabei spannende Eindrücke, die nachwirken.
Alle Videos finden sich auf https://www.youtube.com/@bildungevangelisch
Levente Sohajda – Wenn Gott dir Bienen gibt - die Entwicklung der Gemeinde Göncruzka
Levente Sohajda ist reformierter Pfarrer einer kleinen Gemeinde im Nordwesten Ungarns. Nachdem die Gemeinde über lange Jahre keine*n Pfarrer*in hatte, brachten Levente und seine Frau eine Fülle an Ideen für den Ort mit. Nach eigens entworfenen Bildungskonzept bauten sie mit Gemeindemitgliedern eine Schule und einen Kindergarten auf. Ein paar Jahre später kam ein eigenes Restaurant dazu, in dem ehem. Schüler*innen arbeiten und eine Ausbildung machen können. Finanziert wird das ganze mit Spenden und über die Einnahmen der Gemeinde eigenen Honigproduktion.
Klaudija Sedar – 14 Gemeinden und ein Volksheld
Die evangelische Community in Slowenien ist klein. Lediglich 14 evang.-luth. Gemeinden gibt es im Land. Dennoch genießt die evangelische Kirche einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert – nicht zuletzt wegen Primos Trubar. Trubar war Reformator und quasi der Martin Luther Sloweniens. Verdient machte er sich unter anderem auch durch die Übersetzung der Bibel ins Slowenische und in diesem Zuge um die Alphabetisierung der Slowen*innen. Für das Land Grund genug, sein Portrait auf die slowenische Euro-Münze zu drucken. Unsere Gesprächspartnerin Klaudija Sedar leitet das Primos-Trubar-Institut in Murska Sobota.
Gerhard Servatius-Depner - Zusammengerückt und neu gedacht
Über 90 Prozent der Siebenbürger*innen sind nach 1990 ausgewandert, vor allem nach Deutschland. Diese Abwanderung hat Spuren hinterlassen, auch bei den evangelischen Siebenbürger Kirchengemeinden. Es fehlt sowohl an Pfarrerinnen und Pfarrern als auch an Gemeindemitgliedern. Eine Situation, die an vielen Orten zu kreativen Lösungen führt, wie das Pfarr-Rotationssystem in und um Medias.
Gabriela Osan – Siebenbürger Sachsen auf der Suche nach einer Zukunft
Über 90 Prozent der Siebenbürger*innen sind nach 1990 ausgewandert, vor allem nach Deutschland. Diese Abwanderung hat Spuren hinterlassen, auch bei den evangelischen Siebenbürger Kirchengemeinden. Welche Herausforderungen sich daraus für Kirchengemeinden ergeben, die oftmals kleine Mitgliedszahlen, aber gleichzeitig auch große Gebäude und Einrichtungen zu verwalten haben, ist im Video mit Gabriela Osan zu erfahren.
Katarina Slavicková – Von Glaubensschriften und Glaubenssätzen
Ein wahrer Schatz an alten Büchern findet sich im slowakischen Kezmarok. Gehören tut er der dortigen evangelischen Gemeinde, zu der einst eine evangelische Schule gehörte, die wiederum über eine riesige Bibliothek mit Jahrhunderte alten Werken verfügte. Einige der ältesten Wiegendrucke finden sich hier – und mit Katarina Slavichová eine Frau, die sich voller Leidenschaft um diese Bücher kümmert. Ihre Begeisterung ist mitreißend, sehen Sie selbst.