Erinnerungsorte – Kristallisationspunkte europäischer Erinnerungskultur und religiöser Versöhnungsarbeit
Das Projekt wird gefördert im Rahmen des Kulturfonds des bayerischen Ministeriums für Unterricht und Kultur und durch die evangelisch-lutherische Landeskirche in Bayern.
Aktuell: Neuerscheinung "Erinnern, um Neues zu wagen" | 869 kB |
Zu den Zielen von beE ist gehören Wahrnehmung und wissenschaftliche Analyse des europäischen Bildungsraums aus evangelischer Perspektive. Dabei genügt es nicht, sich auf die die nationalen und gesamteuropäischen Bildungsprogramme, mit denen Europa für den globalen Wettbewerb fit gemacht werden soll, so wie es im Lissabonprozess vorgegeben ist, zu beschränken. Vielmehr geht es um die Wahrnehmung einer inneren Entwicklung der europäischen Integration, sozusagen um das innere Bildungsgeschehen im äußeren Prozess, in dem Europa sich herausbildet und entwickelt. Dieses innere Bildungsgeschehen ist untrennbar verbunden mit der Aufarbeitung der durch Kriege, Konflikte und Katastrophen geprägten Vergangenheit. Im Tiefsten ist Europas Integration ein Prozess der Aufarbeitung der Vergangenheit, der Aussöhnung oder theologisch der Versöhnung. Dazu gehören auch die Geschichten gelingender Integration, die Zukunft erschließen. In diesem Kontext kommt dem Erinnern eine Schlüsselrolle zu. Verdichtet hat sich diese Erkenntnis unter dem Schlagwort der Entwicklung einer ´europäischen Erinnerungskultur´. In diese Entwicklung fließen verschiedene und unterschiedliche Traditionen ein, unter anderem etwa Erfahrungen und Konzepte versöhnten Erinnerns der europäischen Kirchen oder Ideen zum Auf- und Ausbau europäischer Museums- und Denkmalkultur und vieles mehr. Das Projekt „Erinnerungsorte“ sucht einen speziellen Focus in diesem breiten Feld – und hoffen ihn zu finden mit dem Stichwort der „europäischen Erinnerungsorte“ Die Prozesse des Erinnerns oder versöhnten Erinnerns, die bewusst oder unbewusst ablaufen, haben und brauchen (?) auch konkrete Orte, an denen solches Erinnern geschieht und die selber zum Bildungsprozess hinzugehören. Die Zielfrage also lautet: welche Art europäischer Erinnerungsorte gibt es, welche Art von Bildungsarbeit geschieht hier und welche Funktionen haben solche Orte im Prozess der Integration und Versöhnung in Europa?
Forschungsprojekt
Leitung des Projekts: Prof. Dr. Peter Bubmann
Geschäftsführend: Pfr. Dr. Hans Jürgen Luibl
Studienleitung: Pfr´in Lisa Weniger
Wissenschaftliche Begleitung: Dipl.Theol. Florian Höhne
Projektmanagement: Kerstin Popp-Hufnagl
Kooperationspartner
Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, GEKE, Wien
Institut für Islam und Recht in Europa, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Leitung Prof. Dr. Rohe
BildungEvangelisch Erlangen
Phasen und Struktur
01. Erinnerungsorte – Horizonte eines Projekts
Vorbereitender Workshop 8. Mai 2008, Erlangen
02. Erinnerungsorte – Perspektiven des Projekts
Vorbereitender Workshop 10. Juli 2008, Erlangen
1. Vergangenheit und Erinnerungsarbeit in Kirche, Staat und Gesellschaft
Auftaktveranstaltung 10. Oktober 2008, Erlangen
2. Arenen der Erinnerung
in Kooperation mit dem Interdisziplinären Zentrum für ästhetische Bildung Erlangen (IZäB)
Workshop 7./8. November, Erlangen
3. Öffentliche Theologie und europäische Erinnerungskultur
Workshop 11. Dezember 2008, Erlangen
4. Europäische Erinnerungskultur – und die Medien
Workshop 7. Februar 2009, Erlangen
5. Die Wende – ein europäisches Erinnerungsdatum?
Europäische Erinnerungskultur zwischen Politik und Religion
Symposium 7./8. Mai 2009, Wien
6. Erinnern und versöhnen
Evangelische Kirchen 20 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs
Bibelwoche der GEKE, 25.-29. Juni 2009, Berlin
7. An die Grenze gehen – Österreich/Ungarn 20 Jahre nach der Wende
3.-5. Juli, Sopron / Ungarn
Im Rahmen der Partnerschaft zwischen den evangelisch-lutherischen Kirchen Ungarn und Bayern
8. Erinnern, um zu überleben
Studientag Armenien 11. Juni 2009, Erlangen
9. Katastrophengedächtnis – Identitätskonstruktionen Amerika - Europa
Tagung 10.-12. September 2009, Bad Alexandersbad.
10. Erinnern an Europas Zukunft in Zeiten der Wende.
Nationale Erinnerungen und europäisches Gedächtnis als Bildungsherausforderung.
8./9. November 2009, Erlangen